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Anleitung zur Optimierung der Raumakustik
Anleitung zur Optimierung der Raumakustik mit Porösen Absorbern
Schritt 1: Ausgangsmessung der Raumakustik
Bevor Sie mit der Optimierung der Raumakustik beginnen, ist es wichtig, die aktuellen akustischen Bedingungen in Ihrem Raum zu messen und zu analysieren. Dies kann auf drei Arten erfolgen:
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Ohr und Sinus-Signal-Methode:
- Spielen Sie ein Sinus-Signal in einem breiten Frequenzbereich ab (z.B. 20 Hz bis 200 Hz).
- Bewegen Sie sich im Raum und hören Sie aufmerksam zu, um Bereiche zu identifizieren, in denen bestimmte Frequenzen lauter oder leiser erscheinen oder sogar komplett ausgelöscht werden.
- Notieren Sie diese problematischen Frequenzen und deren Positionen im Raum.
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Messung mit Software und Mikrofon:
- Nutzen Sie eine Anwendung wie REW (Room EQ Wizard) und ein Messmikrofon.
- Platzieren Sie das Mikrofon an der Hörposition und führen Sie eine Frequenzgangmessung durch.
- Analysieren Sie die Messdaten, um die Frequenzen und Positionen im Raum zu identifizieren, die problematisch sind (Raummoden)
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Raummoden durch Wandabstände kalkulieren
- Nutzen Sie unser kostenloses Frequency Calculator tool um die Frequenz anhand der parallelen Wände zu ermitteln
- Notieren Sie die jeweils die Frequenz der parallelen Seitenwände, Vor- Rückwand und Decke- Boden.
- Kalulieren Sie für die notierten Frequenzen die höchst mögliche Effizienz für Ihren Absorber mit einem Kalkulator mit Frequenzdarstellung. Effizenzen über 0.6 sollten beachtet werden.
Frequency Calculator
*Die kalkulierte Frequenz ist die erste Reflektion und potentiell die stärkste Mode im Raum. Dadurch dass Sie diese nun kennen können geeignete Maßnahmenu und Durchmesser für Bassfallen geplant werden um diese und Folgemoden effizient zu reduzieren.
Schritt 2: Identifikation der Raummoden
Basierend auf den gesammelten Daten können Sie die Raummoden Ihres Raumes ermitteln. Raummoden sind bestimmte Frequenzen, bei denen stehende Wellen auftreten, was zu Überhöhungen oder Auslöschungen der Schallenergie führt. Diese Moden treten hauptsächlich im Bassbereich auf und müssen gezielt behandelt werden.
Schritt 3: Bau und Platzierung von Bassfallen
Bassfallen sind speziell entwickelte Absorber, die tieffrequente Schallenergie effektiv absorbieren können. Es gibt verschiedene Arten von Bassfallen, wobei poröse Absorber und Schwingplattenabsorber am häufigsten verwendet werden.
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Poröse Bassfallen:
- Poröse Bassfallen sollten eine Mindestdicke von 1/4 der zu behandelnden Wellenlänge haben.
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Der Strömungswiderstand des verwendeten Materials spielt eine entscheidende Rolle. Hier einige Beispiele:
- WLG 045: 3000 Pa·s/m²
- WLG 040: 5000 Pa·s/m²
- WLG 035: 10.000 Pa·s/m²
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Platzierung der Bassfallen:
- Bassfallen sollten idealerweise in den Ecken des Raumes platziert werden, da dort die Druckmaxima (höchster Schalldruck) auftreten.
- Durch die Platzierung in den Ecken können zwei Wände gleichzeitig behandelt werden, was die Effizienz erhöht.
- Weitere mögliche Platzierungen sind entlang der Wand-Kanten oder an den Stellen, an denen die problematischen Frequenzen am stärksten ausgeprägt sind.
Beispiel für eine erfolgreiche Messung und Ausführung in einem Raum mit Standardgröße. Es wurden Plattenschwinger mit einer Stahlplatte verwendet als auch Porouse Absorber Bass-Fallen. Die Maßnahmen sind auf die ersten Reflektionen abgestimmt und äußerst effizient:
Schritt 4: Bau und Platzierung von Schwingplattenabsorbern
Schwingplattenabsorber sind eine weitere effektive Methode zur Absorption tiefer Frequenzen. Sie bestehen aus einer dünnen Platte, die vor einem Hohlraum montiert ist und durch Schallenergie in Schwingung versetzt wird.
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Bau von Schwingplattenabsorbern:
- Die Dicke und das Material der Platte sowie der Hohlraum hinter der Platte müssen sorgfältig auf die zu behandelnden Frequenzen abgestimmt werden.
- Die Resonanzfrequenz des Schwingplattenabsorbers sollte auf die problematischen Frequenzen abgestimmt sein.
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Platzierung der Schwingplattenabsorber:
- Wie bei den Bassfallen sollten auch Schwingplattenabsorber in den Ecken oder an den Stellen im Raum platziert werden, wo die problematischen Frequenzen am stärksten ausgeprägt sind.
Schritt 5: Nachmessung und Feinabstimmung
Nachdem die Absorber installiert sind, führen Sie erneut Messungen mit der gleichen Methode durch, die Sie zu Beginn verwendet haben. Überprüfen Sie, ob die problematischen Frequenzen jetzt besser kontrolliert werden. Gegebenenfalls passen Sie die Positionierung oder Anzahl der Absorber an, um die akustische Balance weiter zu optimieren.
Durch diese Schritte können Sie die Akustik in Ihrem Raum deutlich verbessern und eine klarere, ausgewogenere Klangwiedergabe erreichen.
Für die Konstruktoin und Raumgrößen perfekter Akustikräume lesen Sie bitte die Informationen über den goldenen Schnitt für Akustikräume.
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